Kennen wir das nicht alle? Du bist mitten in deiner Ausbildung, freust dich über dein erstes eigenes Geld, aber irgendwie ist es immer viel zu schnell wieder weg. Am Ende des Monats herrscht dann gähnende Leere im Portemonnaie und du fragst dich, wo das ganze Geld nur geblieben ist. Keine Sorge, du bist nicht allein! Viele Auszubildende kämpfen mit dem gleichen Problem. Aber es gibt Hoffnung! Mit ein paar einfachen Tricks und cleveren Strategien kannst du lernen, dein Geld besser einzuteilen und so endlich entspannter durch den Monat zu kommen.
Warum ist Geldmanagement für Azubis so wichtig?
Die Ausbildung ist eine wichtige Lebensphase, in der du nicht nur fachliche Kompetenzen erwirbst, sondern auch lernst, Verantwortung für dein eigenes Leben zu übernehmen. Dazu gehört auch der Umgang mit Geld. Ein gutes Geldmanagement hilft dir, deine finanziellen Ziele zu erreichen, dich vor Schulden zu schützen und langfristig finanzielle Sicherheit aufzubauen. Denk dran: Was du jetzt lernst, wird dir dein ganzes Leben lang helfen!
Gerade am Anfang deiner beruflichen Karriere ist das Budget oft noch knapp. Umso wichtiger ist es, den Überblick zu behalten und zu wissen, wo dein Geld hinfließt. Außerdem legst du in dieser Phase den Grundstein für deine späteren finanziellen Gewohnheiten. Wer früh lernt, mit Geld umzugehen, hat später weniger Probleme.
Schritt 1: Verschaffe dir einen Überblick – Dein Budgetplan
Der erste und wichtigste Schritt ist, dir einen Überblick über deine Einnahmen und Ausgaben zu verschaffen. Erstelle einen Budgetplan. Das klingt vielleicht erstmal kompliziert, ist aber eigentlich ganz einfach:
- Einnahmen: Notiere alle regelmäßigen Einnahmen, wie deine Ausbildungsvergütung, Kindergeld (falls zutreffend) und eventuelle Nebenjobs.
- Fixe Ausgaben: Liste alle festen monatlichen Ausgaben auf, die sich nicht einfach reduzieren lassen. Dazu gehören:
- Miete (inkl. Nebenkosten)
- Versicherungen (Krankenversicherung, Haftpflichtversicherung etc.)
- Handyvertrag
- Internetanschluss
- Fahrtkosten zur Arbeit oder Schule (Monatskarte, Benzinkosten)
- Abonnements (Zeitschriften, Streamingdienste)
- Variable Ausgaben: Notiere alle Ausgaben, die schwanken und du beeinflussen kannst. Hierzu gehören:
- Lebensmittel
- Kleidung
- Freizeitaktivitäten (Kino, Konzerte, Sport)
- Ausgehen (Restaurant, Bar)
- Kosmetikartikel
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, einen Budgetplan zu erstellen. Du kannst eine einfache Tabelle in einem Tabellenkalkulationsprogramm wie Excel verwenden, eine spezielle Budget-App nutzen oder ein Haushaltsbuch führen. Wichtig ist, dass du die Methode wählst, die am besten zu dir passt und die du auch wirklich regelmäßig nutzt.
Schritt 2: Analyse und Optimierung – Wo kannst du sparen?
Sobald du deinen Budgetplan erstellt hast, kannst du analysieren, wo dein Geld hinfließt und wo du möglicherweise sparen kannst. Hier sind einige typische Sparpotenziale für Auszubildende:
- Wohnen: Ist deine Miete wirklich angemessen? Könntest du in eine günstigere WG ziehen oder bei deinen Eltern wohnen bleiben, um Geld zu sparen?
- Versicherungen: Überprüfe deine Versicherungen regelmäßig. Brauchst du wirklich alle? Gibt es günstigere Anbieter?
- Handyvertrag: Vergleiche verschiedene Tarife und finde den, der am besten zu deinem Nutzungsverhalten passt. Oft gibt es günstigere Angebote für Auszubildende.
- Lebensmittel: Koche öfter selbst, anstatt Essen zu bestellen oder auswärts zu essen. Kaufe saisonale und regionale Produkte, die oft günstiger sind. Plane deine Mahlzeiten im Voraus und erstelle eine Einkaufsliste, um Spontankäufe zu vermeiden. Vermeide Lebensmittelverschwendung.
- Kleidung: Kaufe Kleidung nur, wenn du sie wirklich brauchst. Nutze Second-Hand-Läden oder tausche Kleidung mit Freunden. Warte auf Schlussverkäufe und Rabattaktionen.
- Freizeit: Suche nach kostenlosen oder günstigen Freizeitaktivitäten. Nutze Angebote für Studenten oder Auszubildende. Gehe spazieren, mache Sport im Park oder triff dich mit Freunden zu Hause.
- Ausgehen: Gehe seltener in teure Restaurants oder Bars. Trinke zu Hause vor, bevor du ausgehst. Nutze Happy Hour Angebote.
- Abonnements: Brauchst du wirklich alle Streamingdienste? Kündige ungenutzte Abonnements.
- Fahrtkosten: Fahre mit dem Fahrrad oder gehe zu Fuß, wenn möglich. Nutze öffentliche Verkehrsmittel und profitiere von Azubi-Tickets. Bilde Fahrgemeinschaften mit Kollegen oder Freunden.
Sei ehrlich zu dir selbst und identifiziere die Bereiche, in denen du am meisten sparen kannst. Kleine Veränderungen können einen großen Unterschied machen!
Schritt 3: Smarte Tipps und Tricks für Azubis
Neben den allgemeinen Sparpotenzialen gibt es noch einige spezielle Tipps und Tricks, die dir als Auszubildender helfen können, dein Geld besser einzuteilen:
- Azubi-Rabatte nutzen: Viele Unternehmen bieten spezielle Rabatte für Auszubildende an. Frage einfach nach!
- Bildungsgutscheine: Informiere dich über staatliche Förderprogramme und Bildungsgutscheine, die dir bei der Finanzierung deiner Ausbildung helfen können.
- Wohngeld: Wenn deine Ausbildungsvergütung sehr niedrig ist, hast du möglicherweise Anspruch auf Wohngeld.
- BAföG: Auch wenn du kein Student bist, kann BAföG unter bestimmten Voraussetzungen auch für Auszubildende infrage kommen.
- Nebenjob: Wenn du zusätzliche Einnahmen benötigst, suche dir einen Nebenjob. Achte aber darauf, dass er nicht deine Ausbildung beeinträchtigt.
- Sparen automatisieren: Richte einen Dauerauftrag ein, der jeden Monat einen bestimmten Betrag auf ein Sparkonto überweist. So sparst du automatisch und vergisst es nicht.
- Cashback-Programme nutzen: Melde dich bei Cashback-Programmen an und erhalte Geld zurück für deine Einkäufe.
- Vergleiche Preise: Bevor du etwas kaufst, vergleiche die Preise verschiedener Anbieter. Oft gibt es große Unterschiede.
- Kaufe gebraucht: Viele Dinge, wie Bücher, Möbel oder Fahrräder, kannst du gebraucht kaufen und viel Geld sparen.
- Vermeide Impulskäufe: Überlege dir vor jedem Kauf, ob du das Produkt wirklich brauchst. Lasse dich nicht von Werbung oder Sonderangeboten verleiten.
- Plane deine Ausgaben: Plane größere Ausgaben im Voraus und spare dafür. So vermeidest du, dass du unerwartet in finanzielle Schwierigkeiten gerätst.
- Führe ein Kassenbuch: Notiere alle deine Einnahmen und Ausgaben, um den Überblick zu behalten.
Schritt 4: Schulden vermeiden – Sei clever und handle vorausschauend
Schulden können schnell zu einem großen Problem werden. Versuche, sie von Anfang an zu vermeiden. Hier sind einige Tipps:
- Vermeide Konsumkredite: Kaufe nur das, was du dir leisten kannst.
- Nutze deine Kreditkarte verantwortungsvoll: Zahle deine Kreditkartenrechnung immer pünktlich und vollständig.
- Lass dich nicht von Ratenzahlungen verleiten: Ratenzahlungen sind oft teurer als Barzahlung.
- Sprich mit deinen Eltern oder einem Schuldnerberater, wenn du finanzielle Probleme hast: Scham ist hier fehl am Platz. Suche dir Hilfe, bevor die Situation außer Kontrolle gerät.
Fazit: Mit Planung und Disziplin zum finanziellen Erfolg
Auch wenn es am Anfang schwierig erscheint, ist es durchaus möglich, als Auszubildender mit seinem Geld auszukommen und sogar etwas zu sparen. Wichtig ist, dass du dir einen Überblick über deine Finanzen verschaffst, deine Ausgaben analysierst, Sparpotenziale identifizierst und smarte Tipps und Tricks anwendest. Mit etwas Planung und Disziplin kannst du deine finanziellen Ziele erreichen und entspannter durch deine Ausbildung kommen. Und denk dran: Früh übt sich, wer ein finanziell erfolgreiches Leben führen möchte!