Eine Frage, die sich viele Website-Betreiber stellen, lautet: Soll meine Website unter www.beispiel.de oder unter beispiel.de erreichbar sein? Auf den ersten Blick mag dies wie eine rein technische Frage erscheinen, doch die Wahl zwischen der Verwendung von www und der Nicht-Verwendung hat tatsächlich Auswirkungen auf Ihre SEO (Suchmaschinenoptimierung) und die Nutzererfahrung. In diesem Artikel werden wir die Vor- und Nachteile beider Varianten beleuchten und Ihnen helfen, die beste Entscheidung für Ihre Website zu treffen.
Was bedeuten www und Non-www eigentlich?
Bevor wir uns mit den SEO-Aspekten beschäftigen, ist es wichtig zu verstehen, was www bedeutet. „www” steht für „World Wide Web” und war ursprünglich als Subdomain gedacht, die dazu diente, Webserver von anderen Arten von Servern im selben Netzwerk zu unterscheiden, beispielsweise Mailservern oder FTP-Servern. In den Anfängen des Internets war dies eine wichtige Unterscheidung. Heute ist diese Unterscheidung technisch weitgehend irrelevant, da fast alle Websites über Webserver laufen.
Eine Non-www-Adresse (auch Root Domain oder Naked Domain genannt) ist die Domain ohne das „www” davor, also beispielsweise beispiel.de. Sie ist technisch gesehen die Hauptdomain und kann auf verschiedene Arten konfiguriert werden.
Historische Perspektive
Früher gab es durchaus stichhaltige Argumente für die Verwendung von www. Einige ältere Netzwerkkonfigurationen und Content Delivery Networks (CDNs) funktionierten besser mit www, da es als eine separate Subdomain behandelt wurde und somit mehr Flexibilität bei der Konfiguration bot. Beispielsweise konnte man verschiedene Server für die www-Version und die Root-Domain nutzen.
Heutzutage sind diese technischen Einschränkungen jedoch weitgehend beseitigt. Moderne Hosting-Lösungen und CDNs sind in der Lage, beide Varianten problemlos zu handhaben, ohne dass es zu Leistungseinbußen oder Konfigurationsproblemen kommt.
SEO-Auswirkungen: Google und Co. verstehen
Aus SEO-Sicht ist es wichtig zu verstehen, dass Google und andere Suchmaschinen www.beispiel.de und beispiel.de als zwei separate Websites betrachten, solange Sie keine Weiterleitung einrichten. Das bedeutet, dass Sie die SEO-Leistung (Backlinks, Rankings, etc.) auf zwei Domains aufteilen, was sich negativ auf Ihre Sichtbarkeit auswirken kann.
Die wichtigste Regel für SEO ist Konsistenz. Sie müssen sich für eine Variante entscheiden (entweder www.beispiel.de oder beispiel.de) und dann sicherstellen, dass alle anderen Varianten auf die gewählte Variante weiterleiten. Diese Weiterleitung nennt man in der Regel einen 301 Redirect, der Suchmaschinen signalisiert, dass die Seite dauerhaft an einen neuen Ort verschoben wurde.
Google hat offiziell klargestellt, dass es keine Präferenz für eine der beiden Varianten gibt. Was zählt, ist die Konsistenz und die korrekte Implementierung von Weiterleitungen. In der Google Search Console können Sie Ihre bevorzugte Domain angeben, um Google zusätzlich zu signalisieren, welche Version Sie verwenden möchten.
Nutzererfahrung (UX): Was Nutzer erwarten
Aus Sicht der Nutzererfahrung ist der Unterschied zwischen www und Non-www heutzutage minimal. Die meisten Nutzer sind es gewohnt, Websites mit oder ohne www zu besuchen. Es gibt keine eindeutigen Beweise dafür, dass eine Variante die Nutzerfreundlichkeit signifikant verbessert oder verschlechtert.
Allerdings kann es in einigen Fällen sinnvoll sein, sich für die Non-www-Version zu entscheiden, da sie etwas kürzer und einfacher zu tippen ist. Dies kann besonders auf mobilen Geräten von Vorteil sein, wo jeder Klick zählt.
Technische Aspekte: Konfiguration von DNS und Server
Die Konfiguration von DNS-Einstellungen und Servern ist entscheidend, um sicherzustellen, dass Weiterleitungen korrekt funktionieren. Hier sind einige wichtige Punkte zu beachten:
- DNS-Einträge: Stellen Sie sicher, dass sowohl die www-Version als auch die Non-www-Version der Domain auf den Server verweisen, der Ihre Website hostet.
- Serverkonfiguration: Konfigurieren Sie Ihren Webserver (z.B. Apache, Nginx), um die gewünschte Weiterleitung zu implementieren. Dies kann in der Regel über die
.htaccess-Datei (Apache) oder die Serverkonfigurationsdatei (Nginx) erfolgen. - 301 Redirect: Verwenden Sie einen 301 Redirect, um Besucher von der nicht bevorzugten Variante auf die bevorzugte Variante umzuleiten. Dies signalisiert Suchmaschinen, dass die Weiterleitung dauerhaft ist und überträgt den Link Juice (SEO-Wert) von der alten URL auf die neue URL.
- SSL-Zertifikate: Stellen Sie sicher, dass Ihr SSL-Zertifikat für beide Varianten der Domain gültig ist, unabhängig davon, welche Variante Sie als bevorzugt festlegen.
Best Practices und Empfehlungen
Nachdem wir die Vor- und Nachteile beider Varianten betrachtet haben, hier einige Best Practices und Empfehlungen:
- Wählen Sie eine Variante: Treffen Sie eine bewusste Entscheidung, ob Sie www.beispiel.de oder beispiel.de verwenden möchten.
- Implementieren Sie 301 Redirects: Leiten Sie alle anderen Varianten (z.B. von beispiel.de auf www.beispiel.de oder umgekehrt) per 301 Redirect auf Ihre bevorzugte Variante um.
- Konfigurieren Sie die Google Search Console: Geben Sie in der Google Search Console Ihre bevorzugte Domain an.
- Aktualisieren Sie interne Links: Stellen Sie sicher, dass alle internen Links auf Ihrer Website auf die bevorzugte Variante verweisen.
- Überprüfen Sie externe Links: Überprüfen Sie regelmäßig, ob externe Websites auf die richtige Variante Ihrer Domain verlinken. Kontaktieren Sie gegebenenfalls die Betreiber dieser Websites, um die Links zu aktualisieren.
- Konsistenz ist der Schlüssel: Stellen Sie sicher, dass Ihre Domain in allen Marketingmaterialien (Visitenkarten, E-Mail-Signaturen, etc.) konsistent verwendet wird.
Fazit: Die Wahl liegt bei Ihnen, aber Konsistenz ist entscheidend
Die Entscheidung, ob Sie www.beispiel.de oder beispiel.de verwenden, ist letztendlich eine Frage der persönlichen Präferenz. Aus SEO-Sicht ist es wichtiger, dass Sie eine Variante wählen und diese konsequent verwenden, anstatt sich für eine bestimmte Variante zu entscheiden. Achten Sie darauf, 301 Redirects korrekt zu implementieren und Ihre Domain in der Google Search Console zu konfigurieren.
Indem Sie diese Best Practices befolgen, stellen Sie sicher, dass Ihre Website optimal für Suchmaschinen optimiert ist und Ihren Nutzern eine konsistente und positive Erfahrung bietet. Vergessen Sie nicht: Konsistenz ist der Schlüssel zum Erfolg im digitalen Zeitalter!