Wir leben in einer Welt, in der unsere Bildschirme immer größer und beeindruckender werden. Während 4K- und 8K-Auflösungen bereits zum Standard gehören, gibt es eine andere Bildschirmtechnologie, die langsam aber stetig an Bedeutung gewinnt: das 21:9-Format. Dieses ultrabreite Format, das oft auch als Ultrawide bezeichnet wird, verspricht ein immersives Seherlebnis, das näher an dem ist, was wir im Kino erleben. Aber warum hat sich das 21:9-Format noch nicht flächendeckend im TV-Bereich durchgesetzt?
Was ist das 21:9-Format und warum ist es interessant?
Das 21:9-Format, auch bekannt als 2,39:1 oder 2,35:1, bezieht sich auf das Seitenverhältnis eines Bildschirms, also das Verhältnis seiner Breite zur Höhe. Im Vergleich zum herkömmlichen 16:9-Format, das die meisten Fernseher und Monitore verwenden, ist das 21:9-Format deutlich breiter. Das bedeutet, dass man mehr Inhalte gleichzeitig sehen kann, ohne ständig scrollen oder umschalten zu müssen. Die meisten Kinofilme werden im 21:9-Format oder einem ähnlichen Format produziert, was bedeutet, dass man mit einem 21:9-Fernseher den Film so sehen kann, wie er vom Regisseur gedacht war, ohne schwarze Balken oben und unten (Letterboxing).
Die Vorteile des 21:9-Formats liegen auf der Hand: ein immersiveres Seherlebnis, das Gefühl, mitten im Geschehen zu sein, und die Möglichkeit, Filme ohne störende schwarze Balken zu genießen. Aber nicht nur für Filmfans ist das 21:9-Format interessant. Auch Gamer profitieren von der breiteren Sichtfläche, die ihnen einen Wettbewerbsvorteil verschaffen kann. Und auch im beruflichen Umfeld kann ein 21:9-Monitor die Produktivität steigern, da man mehr Fenster und Anwendungen gleichzeitig im Blick hat.
Die Herausforderungen der Verbreitung im TV-Bereich
Trotz der vielen Vorteile hat das 21:9-Format im TV-Markt noch immer mit einigen Herausforderungen zu kämpfen. Eine der größten Herausforderungen ist die Content-Verfügbarkeit. Während viele Kinofilme im 21:9-Format produziert werden, sind die meisten Fernsehsendungen und Streaming-Inhalte im 16:9-Format verfügbar. Das bedeutet, dass man bei der Wiedergabe von 16:9-Inhalten auf einem 21:9-Fernseher schwarze Balken an den Seiten hat (Pillarboxing), was das immersive Seherlebnis beeinträchtigen kann.
Ein weiteres Problem ist die Infrastruktur. Fernsehsender und Streaming-Dienste sind auf das 16:9-Format optimiert, und es erfordert erhebliche Investitionen, um ihre Inhalte und Übertragungstechnologien an das 21:9-Format anzupassen. Auch die Hardware-Hersteller müssen ihre Geräte und Software entsprechend anpassen, um eine optimale Wiedergabe von 21:9-Inhalten zu gewährleisten.
Darüber hinaus spielt auch die Wahrnehmung der Konsumenten eine Rolle. Viele Menschen sind an das 16:9-Format gewöhnt und sehen keinen Grund, auf ein breiteres Format umzusteigen. Auch der höhere Preis von 21:9-Fernsehern im Vergleich zu 16:9-Fernsehern kann ein Hindernis darstellen. Die Verfügbarkeit von 21:9-Fernsehern ist zudem noch eingeschränkt, was die Entscheidung für dieses Format erschwert.
21:9 im Vergleich zu anderen Formaten: Vor- und Nachteile
Um die Vor- und Nachteile des 21:9-Formats besser zu verstehen, ist es hilfreich, es mit anderen gängigen Formaten zu vergleichen:
- 16:9: Das Standardformat für die meisten Fernseher und Monitore. Es ist weit verbreitet und bietet eine gute Balance zwischen Breite und Höhe. Der Nachteil ist, dass Filme im 21:9-Format mit schwarzen Balken angezeigt werden.
- 4:3: Ein älteres Format, das heute kaum noch verwendet wird. Es ist quadratischer als das 16:9-Format und eignet sich nicht für die Wiedergabe von Filmen oder modernen Inhalten.
- 32:9 und 49:9: Extrem breite Formate, die hauptsächlich für Monitore verwendet werden. Sie bieten ein noch immersiveres Seherlebnis als das 21:9-Format, sind aber auch teurer und erfordern leistungsstarke Hardware. Die Kompatibilität mit Inhalten ist ebenfalls ein Problem.
Im Vergleich zu diesen Formaten bietet das 21:9-Format einen guten Kompromiss zwischen Immersion und Kompatibilität. Es ist breit genug, um Filme ohne schwarze Balken zu genießen, aber nicht so breit, dass es zu Problemen mit der Content-Verfügbarkeit oder der Hardware-Kompatibilität kommt. Die Zukunft des Fernsehens könnte also durchaus in diesem Format liegen.
Die Zukunft des 21:9-Formats im TV-Bereich: Was können wir erwarten?
Obwohl das 21:9-Format im TV-Bereich noch nicht flächendeckend verbreitet ist, gibt es einige Anzeichen dafür, dass sich dies in Zukunft ändern könnte. Immer mehr Hersteller bringen 21:9-Fernseher auf den Markt, und auch Streaming-Dienste wie Netflix und Amazon Prime Video bieten zunehmend Inhalte im 21:9-Format an. Auch das Interesse von Gamern an 21:9-Monitoren und Fernsehern steigt, was die Nachfrage nach diesem Format weiter ankurbeln dürfte.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Entwicklung der Technologie. Mit der Einführung von OLED- und Mini-LED-Displays werden 21:9-Fernseher immer erschwinglicher und bieten gleichzeitig eine bessere Bildqualität. Auch die Fortschritte in der Videoverarbeitungstechnologie ermöglichen es, 16:9-Inhalte ohne große Qualitätsverluste an das 21:9-Format anzupassen.
Es ist also durchaus möglich, dass das 21:9-Format in den kommenden Jahren eine größere Rolle im TV-Bereich spielen wird. Ob es sich tatsächlich durchsetzen wird, hängt jedoch von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Content-Verfügbarkeit, die Hardware-Preise und die Akzeptanz der Konsumenten. Fest steht jedoch, dass das 21:9-Format ein interessantes und vielversprechendes Format ist, das das Potenzial hat, das Fernseherlebnis grundlegend zu verändern.
Fazit: Eine Frage der Zeit
Das 21:9-Format bietet ein immersives Seherlebnis, das näher an dem ist, was wir im Kino erleben. Trotz einiger Herausforderungen gibt es Anzeichen dafür, dass es in Zukunft eine größere Rolle im TV-Bereich spielen wird. Die Verfügbarkeit von Inhalten im 21:9-Format nimmt zu, und die Technologie wird immer erschwinglicher. Es ist also nur eine Frage der Zeit, bis das 21:9-Format seinen Platz in unseren Wohnzimmern findet.